Der industriepolitische Sprecher der Grünen im Europaparlament, Reinhard Bütikofer, sieht offenbar Handlungsbedarf bei der Regulierung des 3D-Drucks.
In seiner Pressemitteilung schlägt Bütikofer eine Taskforce vor, die sich mit Experten vor allem aus den USA beraten solle, um den Regulierungsrahmen für 3D-Drucker zu überprüfen. Erwähnt wird explizit die Herstellung von Waffen.
Dazu Klaus Horn, Vorsitzender des Bezirksverbandes der Piratenpartei Oberfranken:
„Die Maschine muss frei bleiben. Die grundsätzliche Möglichkeit, dass mit einer Maschine Waffen hergestellt werden könnten, ist noch lange kein Grund, die Maschine zu regulieren und in der Bevölkerung Angst vor neuen Technologien zu verbreiten.
Die Chancen, die 3D-Drucker bieten, überwiegen die Gefahren.
Zudem ist der bestehende Ordnungsrahmen in Deutschland mehr als ausreichend, da hier der Waffenbesitz und die Herstellung eindeutig geregelt sind.
Niemand würde auf die Idee kommen, eine Fräsmaschine regulieren zu wollen, nur weil mit ihr ebenso Waffen hergestellt werden könnten.
Chips oder Software, die dazu dienen, durch staatliche Regulierung die Möglichkeiten des 3D-Drucks einzuschränken, sehe ich als genauso überflüssig und gefährlich an, wie Panikmache in der Bevölkerung, wenn neue Technologien entstehen.“
Referenzen
Pressemitteilung zur 3D-Drucker-Studie von Reinhard Bütikofer
Kommentare
2 Kommentare zu Bütikofer gegen freien 3D-Druck
Och, die Grünen und ihre Waffen- und Technikphobie. Peinlich wie immer. Bütikofer belegt mal wieder, daß er vom tuten und blasen keinen Schimmer hat.
Waffen aus Billig-3D-Druckern funktionieren nicht, oder explodieren. Der Kunststoff taugt nicht für mechanische Belastungen und verzieht sich. Jedenfalls ist so was hochgefährlich. http://lawgunsandfreedom.wordpress.com/2014/03/18/waffen-aus-dem-3d-drucker/
Für den Preis eines solchen Druckers kriegt man jetzt schon 1-2 funktionierende Pistolen auf dem Schwarzmarkt.
Waffen aus Mid-Price-3D-Druckern (Geräte kosten über 10.000 Euro) brauchen viel händische Nacharbeit und sind auch nicht sicher. Für mechanisch wenig belastete Teile (Magazine, Schäfte, Griffstücke) bedingt geeignet, aber die sind sowieso frei erhältlich. Für den Preis von 10.000 Euro kriegt man auf dem Schwarzmarkt ca. 8 Schnellfeuergewehre (AK-74) inklusive Munition.
Waffen aus Profi-Druckern (Lasersinter): Geht schon lange. Lohnt aber auch nicht. Für 100.000 Euro (und mehr) die so ein Drucker kostet, kann man auf dem Schwarzmarkt schon einen kleine Armee ausrüsten.
3D-Drucker können keine Munition drucken. Munition ist auch nicht frei erhältlich. Munition selber machen geht zwar, aber das Pulver ist nicht frei erhältlich (und nein – Schwarzpulver ist für moderne Waffen keine Alternative und ebenfalls illegal). Da gehört viel Fachwissen dazu.
Für das Geld, das ein Billig-3D-Drucker kostet, könnte man sich im Baumarkt genügend Werkzeug und Material kaufen, um eine funktionierende Waffe aus Metall zu bauen. Die Pläne und Anleitungen findet man seit Jahrzehnten im Internet.
Wer mehr über die Unsinnigkeit der Waffenherstellung mittels 3D-Drucker erfahren will, kann sich an die AG-Waffenrecht in der Piratenpartei wenden. Wir haben uns das schon vor Monaten gründlich angesehen und einiges an Material dazu gesammelt.
Danke an Klaus uns seine Stellungnahme. Das ist vernünftige Piratenpolitik!
Zumal man Waffen mit Bau- und Fachmarkt Materialien gewisse besser herstellen könnte. Auch schon vor 10 oder 20 Jahren. (Und? Gab es seitdem viele Fälle von Amokläufen mit Baumarkt-Waffen?!). Genausogut könnte man komplette Modellbauvereine verhaften.
Gehärteter, funktionsbeschränkter Kunststoff ist vergleichsweise extrem ungeeignet. Auch wenn „Qualitätsjournalisten“ und (seltsame) Freaks da 2-3 Musterfälle generiert haben…
Aber da „für die Kinder !1!!“ gerade nicht zieht, müssen die Sicherheitsesoteriker halt eine Variante der „Terror!1!!“-Karete ziehe. m-(
Eher müssen sich da schon die Industrie-Heinies und ähnliche Sorgen machen. Das Geschäftsmodell „Original verschenken, an den Vorratsteilen aggressiv die Nase vergolden“ greift ja immer weiter um sich… (was früher klassischerweise nur bei Druckern galt) Wenn man für zerbrochene „geschützte“ Plastikteile nicht mehr 20€ zahlt…
Außerdem erschwert DIY at Home natürlich der SPD/CDU-Abmahnmafia ganz enorm die Arbeit…
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