Liebe Mitglieder des Stadtrats,
Es handelt sich durchaus um ein ernst zunehmendes Problem, wenn mehrmals in kurzer Zeit eine Gedenktafel verschmutzt wird. Gerade deshalb sollte das Vorgehen dagegen genau überlegt sein und nicht vorschnell die vielleicht einfachste oder naheliegenste Variante umgesetzt werden. Der Vorschlag der Kameraüberwachung ist in meinen Augen jedoch genau das.
Kameraüberwachung stellt einen erheblichen Eingriff in die Bürgerrechte da und ist in diesem Fall kaum eine sinnvolle Lösung. Gerade deshalb ist es verwunderlich, das die GAL dies so uneingeschränkt unterstützt.
Oblgeich die Frage nach dem Eingriff in die Privatsphäre unterschiedlich ausgelegt wird, ist es noch viel wichtiger, die Effektivität der geplanten Massnahme zu hinterfragen. Da die Täter gezielt gegen dieses eine Denkmal vorgehen, ist es zu bezweifeln, dass eine Kamera sie in Zukunft davon abhalten wird. Vor allem deswegen, weil schon ein Kapuzenpullover ausreicht um auf den Bildern nicht mehr erkannt zu werden. Schließlich sollte man auch bedenken, dass die Kameras selbst ebenfalls Opfer von Vandalismus werden könnten.
Aufgrund dieser ungeklärten Fragen, sollten Alternativen zur Videoüberwachung geprüft werden. Eine Möglichkeit könnte eine Schutzverkleidung aus Acryglas sein, welche wesentlich einfacher zu reinigen ist, als die Gedenktafel selbst. Desweitern sollte auch über eine bessere Beleuchtung nachgedacht werden, die eventuell sogar abschreckender wirkt als eine Kamera, da sie deutlicher wahrgenommen wird.
Abschließend möchte ich Ihnen darum die Frage stellen, ob ihre Entscheidung wirklich die beste im Sinne unserer Bürger sowie unserer Finanzen ist und ob nicht doch eine bessere Lösung gefunden werden kann.
mit piratigen Grüßen
Kai Mast